Der Freier auf dem Schlosse Freundstein

Published by Edelsasz under , on 00:52
Der Geroldsecker kam zu frein
Des alten Freundsteins Töchterlein.

Der Alte gab ihm kurzen Bescheid,
Und kalt verschmäht ihn die holde Maid.

Nun dachte der Graf von Geroldseck:
Euch zwing' ich mit Gewalt und Schreck.

Drauf zog er dräuend in Waffen schwer
Mit seiner reisgen Schaar daher.

Sie stürmen und schleudern Schuss auf Schuss,
Bis dröhnend die Beste stürzen muss.

Frohlockend zog der Freier ein:
"Nun hab' ich erobert die Liebste mein !"

Doch als er jubelnd ritt durch's Thor,
Der Freudenstein sprengte zur Mauer vor.

Es sass auf sein Rosse fest,
Das Töchterlein in die Arme gepresst.

Und als er dass Pferd mit den Sporen stach,
Sprang's über die Brustwehr hinunter jach.

Der Freier stieg auf den Wall in Haft,
Es sah's - da hat ihn der Schwindel gefasst.

Zerschellt bei den Andern liegt sein Gebein -
Nun har er erobert die Liebste sein.

Adolf Stöber
Le belliciste comte de Geroldseck désirait s'approprier la fille du seigneur de Freundstein, prénommé Galswinthe. Il mit la contrée à feu et à sang et assiègea le château de Freundstein à l'aide de son imposante armée. Devant le pont-levis, il n'y a plus qu'un ravin qui le sépare de Galswinthe. Devant le danger imminent, le seigneur du Freundstein, sa fille sous son bras, chevaucha son cheval (blanc dit-on) et tenta de sauter l'immense ravin, mais il s'abîmèrent en contre-bras, causant leur perte. Geroldseck, lui, pris de vertige et de chagrin, tomba lui aussi dans le ravin. Il repose aux cotés de Galswinthe pour l'éternité.

 

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